Antidepressiva brauchen einige Tage, um ihre Wirkung spürbar zu
entfalten. Die heute verfügbaren Antidepressiva wirken nicht bei allen
Kranken gleich. Deshalb kann es bei unzureichendem Effekt sinnvoll sein,
ein Antidepressivum durch ein anderes zu ersetzen. Ähnliches gilt für
den Fall, dass ein an sich wirksames Antidepressivum unangenehme
Nebenwirkungen entfaltet. Erst wenn nach drei bis vier Wochen noch immer
keine deutliche Besserung eingetreten ist, empfiehlt es sich, daß Sie mit
Ihrem Arzt über den Wechsel des Medikaments sprechen. Sehen Sie einem
solchen Schritt vertrauens- und hoffnungsvoll entgegen. Leider gibt es
noch keine Tests, mit deren Hilfe man vorhersagen kann, auf welches
Antidepressivum ein bestimmter Patient am
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besten ansprechen wird. Verändern
Sie auf keinen Fall eigenhändig die Dosierung, vor allem dann nicht, wenn
Ihr Befinden schwankt. Der Satz „Viel hilft viel“ gilt nicht für
Medikamente. Zuviel ist hier durchweg gefährlich. Behalten Sie die
Dosierung insbesondere dann bei, wenn Ihnen das Antidepressivum sehr gut
hilft. Dies ist ein überzeugender Grund, die Behandlung fortzuführen,
und keinesfalls ein Grund, sie zu beenden. Bei wiederkehrenden
Depressionen kann sogar eine Dauertherapie angebracht sein. Wenn keine
Nebenwirkungen zu beobachten sind, können Sie dies als Ausdruck einer
erfreulich guten Arzneimittel-Verträglichkeit werten und nicht etwa als
Hinweis auf mangelnde Wirksamkeit.
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