Depressive fühlen sich häufig als im Leben „zu-kurz-Gekommene“. Sie
halten dieses Gefühl des „zu wenig“ auf unterschiedliche Weise am
Leben (z.B. in Form des „Nichts-wert-Seins“, „Niemand-Seins“, „Nichts-könnens“).
Sie erleben sich als Menschen, die dauernd um etwas kämpfen müssen, die
nie etwas ohne Probleme oder gar im Überfluss besitzen, die sich nichts
nehmen dürfen und denen auch nichts gegeben wird. Deshalb leiden
depressive Menschen meist auch unter einem schwachen Selbstwertgefühl,
das besonders auf die mit der eigenen
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Leistungsfähigkeit verbundene Anerkennung angewiesen
ist („Ich bin, was ich leiste“). Jede Gefährdung der Leistungsfähigkeit
bedroht ihr Selbstwertgefühl. Zusätzlich neigen sie dazu, sich und ihre
Leistungen ständig abzuwerten. Hungrig warten sie auf Bestätigung durch
andere, von deren Meinung sie sich abhängig machen. Gleichzeitig weisen
sie aber die Bestätigung der Umwelt wieder misstrauisch zurück, weil sie
unbewusst den Teufelskreis durchschauen.
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