Depressionen
im medizinischen Sinne sind echte, relativ häufige und oft schwere
Erkrankungen des gesamten Menschen. Sie haben nichts mit „Missstimmung“
oder „Nicht-Gut-Drauf-Sein“ zu tun, wie sie fast jeder aus dem Alltag
kennt. Depressionen beeinflussen einen Menschen in vielfacher Hinsicht.
Sie verändern sein Erleben (in Form von Traurigkeit, Hoffnungslosigkeit,
Interessenverlust, Lustlosigkeit, Gekränktheit, Frustration), sein Denken (in Form von Katastrophenvorstellungen, negativen
Verallgemeinerungen, Grübelzwang und
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Selbstvorwürfen),
sein Verhalten (in Form sozialen
Rückzugs und Inaktivität) und seine Körperfunktionen (in Form von
Nervosität, Konzentrations- und Gedächtnisstörungen, Schlafstörungen,
Herzbeschwerden usw.). Eine schwere Depression kann das ganze Leben verändern,
die Umwelt einbeziehen und in Extremfällen Selbstmordgedanken und –tendenzen
auslösen. Etwa jeder 10. Mann und nahezu jede 4. Frau erkranken im Laufe
ihres Lebens mindestens einmal an einer behandlungsbedürftigen
Depression.
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