Großbritannien/Irland.
Dringlich empfehlen A. Michael und V. O´Keane, depressive Patienten schon
vor dem Beginn einer medikamentösen Behandlung gezielt auf sexuelle
Probleme anzusprechen. Auch im weiteren Verlauf der Therapie sollte immer
wieder nachgehakt werden. Denn für Depressive gilt wie für die meisten
Menschen, dass sie sich eher scheuen, aus eigener Initiative sexuelle
Funktionsstörungen zu thematisieren.
Wie die Autoren in einer
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Literaturübersicht
verdeutlichen, können sexuelle Probleme (mangelnde Lust, Erektionsstörungen,
Dyspareunie, Ejakulationsprobleme, Anorgasmie usw.) bis zu 75 Prozent
aller Depressionen begleiten. Mitunter sind sie das am meisten quälende
Symptom.
Kommen sexuelle Funktionsstörungen erst
unter Antidepressiva-Einnahme zur Sprache, lässt sich nur noch schwer
unterscheiden, inwieweit diese der Grunderkrankung oder dem Arzneimittel
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zuzurechnen sind. Die
Autoren sprechen vor allem selektive Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer an, die
u.a. Libido, Ejakulation und Orgasmus beeinträchtigen können.
A.
Michael u.a.: Sexual dysfunction in depression. Hum. Psychopharmacol. Clin.
Exp. 2000 (15) 337-345
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