31.07.2001
Schlechte Mitarbeit der Patienten
Neuere Untersuchungen
belegen, dass depressive Menschen ärztliche Anordnungen auch bei körperlichen
Erkrankungen häufig nicht befolgen. In Verbindung mit einer Depression
besteht oft ein allgemein schlechter Gesundheitszustand und gleichzeitig
eine entsprechend erhöhte Inanspruchnahme medizinischer Behandlungen.
Eine Metaanalyse ergab nun, dass depressive Patienten dreimal häufiger
ärztliche Empfehlungen nicht befolgten. Dafür könnten unter anderen
Konzentrationsstörungen im Rahmen einer Depression verantwortlich sein
(Vergessen der Tabletteneinnahme).
30.07.2001
Depression - Gene oder Traumafolge?
Die Diskussion zu welchem
Anteil biologische, genetische und Umweltfaktoren die Entwicklung
psychiatrischer Krankheiten beeinflussen, wird immer noch heiß geführt.
Das Traumen in der frühen Kindheit Depressionen auslösen können ist
unstrittig. Eine neue Studie belegt, dass Frauen mit einer
Missbrauchsvorgeschichte, im zentralen Nervensystem vermehrt
Corticotropin-Releasing Factor (CRF) ausschütten. Besonders Frauen, die
aktuell an depressiven oder Angstsymptomen leiden zeigen dies. Auf jeden
Fall können Traumen depressiv machen, depressive Menschen haben aber
auch eine erhöhte Wahrscheinlichkeit weitere Traumen zu erleben.
27.07.2001
Abtreibung und Depression
Eine neue und
vergleichsweise große Studie untersuchte bei 442 Frauen über zwei
Jahre hinweg die emotionale Reaktion, die Einstellung zur Abtreibung und
die seelische Gesundheit. Zwei Jahre nach einer Abtreibung waren 72
Prozent der Frauen noch zufrieden mit ihrer Entscheidung. Die
Schlussfolgerung aus dieser Studie war nun, dass die meisten Frauen
keine psychologischen Probleme nach einer Abtreibung haben. Nur wenige
Frauen zeigen Probleme. Die, die dazu neigen, haben häufig eine
Vorgeschichte mit Depressionen. Die Ergebnisse sind vergleichbar mit
anderen Studien zu diesem Thema.
26.07.2001
Depressionen nach einem Schlaganfall
In einer großen Studie
wurden Schlaganfallpatienten untersucht, die nach dem Apoplex eine
Depression bekamen. Die Inzidenz einer Depression ist danach sowohl bei
den betroffenen Schlaganfallpatienten sehr hoch (zirka 50 Prozent), als
auch bei den betreuenden Angehörigen der Kranken. Dies verwundert zwar,
ist aber durch die hohe Zahl der an der Studie Beteiligten statistisch
abgesichert.
25.07.2001
Was ist noch Traurigkeit, was schon eine Depression?
Wie wissen Sie eigentlich,
ob Ihre negativen Gefühle noch einfach von einem schlechten Tag herrühren,
oder schon ernsterer Natur sind? Im Folgenden eine Übersicht, wann man
an eine ernsthafte klinische Depression denken sollte: Die Konzentration
lässt häufig nach, Unfähigkeit, Spaß zu empfinden, eine starke
Zunahme von selbstkritischen Gedanken, Müdigkeit, obwohl zwölf Stunden
geschlafen wurde, Abnahme des Appetits oder auch des Geschmacks,
Gedanken von Hilf- oder Hoffnungslosigkeit und ganz besonders ernst zu
nehmen: Selbstmordgedanken! Wenn Sie die meisten der angegebenen
Symptome mehr als zwei Wochen durchgehend spürt, ist der Gang zum Arzt
auf jeden Fall anzuraten.
24.07.2001
Depressionen und Krebs
Depressive Patienten, die an
Krebs leiden, werden normalerweise mit unterstützender Psychotherapie,
kognitiver Verhaltenstherapie und nicht zuletzt mit Antidepressiva
behandelt. Trizyklische- und andere Antidepressiva sind hier die Mittel
der Wahl. Psychostimulantien sind sehr hilfreich bei fortgeschrittenen
Krebsformen und ebenso bei Patienten, bei denen gedrückte Stimmung
kombiniert ist mit psychomotorischer Verlangsamung und milder
Verschlechterung der kognitiven Fähigkeiten.
23.07.2001
Depressionen und die Rolle des Immunsystems
Hängen Depressionen und
Immunstatus zusammen? Für gewöhnlich vermutet man bei Depressiven ein
geschwächtes Immunsystem, aber Anfang der 90er-Jahre fand ich laut
"New Scientist" genau das Gegenteil. Wenn jedoch ein überaktiviertes
Immunsystem Depressionen auslösen sollte, dann könnte ein
deaktiviertes Immunsystem Depressionen bekämpfen. Erste Tests für ein
passendes Medikament sollen noch dieses Jahr anlaufen.
20.07.2001
Depression. Psychophysische und soziale Dimension. Therapie.
Dies ist der Titel eines
Buches, dass über alle Facetten von Depressionen umfassend informiert,
geschrieben von Prof. Dr. Raymond Battegay. Im folgenden eine
Kurzbeschreibung: Was ist Depression? Woran erkennt man sie? Wird sie
vererbt? Welche Rolle spielt die Stellung in der Geschwisterreihe? Wie
kann man Depressiven helfen? Welchen Einfluß hat die Depression auf die
Angehörigen des Kranken?
19.07.2001
Auch eine Depression kann impotent machen
Eine der wichtigsten
Ursachen der männlichen Impotenz ist die Depression. Zu diesem Schluß
kommt der englische Psychiater Robert Snaith von der Universität Leeds.
Eine Depression sei mindestens bei der Hälfte seiner Patienten
vorhanden - körperlicher Ausdruck sei dann die Impotenz. Viel zu lange
sei dieses Problem verkannt worden, die Behandlungserfolge entsprechend
mäßig.
18.07.2001
Wirkung der Lichttherapie
Ein einfach anzuwendendes
Mittel bei bestimmten Depressionsformen ist immer noch die
Lichttherapie. Sie kann für folgenden depressive Erkrankungen besonders
hilfreich sein: Die Saisonal Abhängige Depression, Winterdepression,
Schichtarbeit und Schlafstörungen, Störungen der "inneren
Uhr" (der circadianen Rhythmik), und natürlich auch beim gefürchteten
Jet-Lag durch Fernflüge.
17.07.2001
Viele Suizide im Endstadium einer Depression
Mit 12.000 Suizidfällen pro
Jahr sterben mehr Menschen durch Selbstmord als durch Verkehrsunfälle.
Und dabei sind depressive Erkrankungen die Hauptursache, warnten
Experten am Rande des 7. Weltkongresses für Biologische Psychiatrie in
Berlin. Zwischen fünf und zehn Prozent der Bevölkerung erkranken
mindestens einmal im Leben an einer schweren Depression. 15 Prozent
aller depressiv Erkrankten nehmen sich im weiteren Verlauf das Leben.
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